Freimaurer ehren Friedrich den Großen
Zeremonie in Berlin und Potsdam zum Volkstrauertag
[tfk] Neugierige Blicke von Touristen zogen die Freimaurer am gestrigen Volkstrauertag am Schloss Sanssouci in Potsdam auf sich. Mit einer Kranzniederlegung ehrten die Brüder der so genannten Altpreußischen Großlogen, Friedrich den Großen, der im Park Sanssouci begraben liegt.
Friedrich II. war selbst Freimaurer, gründete 1740 die Große Nationalmutterloge zu den drei Weltkugeln. Danach übernahm der König ebenfalls das Protektorat – das heißt den persönlichen Schutz – über die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland, auch Freimaurer-Orden genannt. Wie in jedem Jahr gedenken beide Großlogen am Volkstrauertag gemeinsam ihrer verstorbenen Brüder und fahren im Anschluss von ihrem Deutschlandsitz in Berlin nach Potsdam, um am Grab Friedrichs II. einen Kranz niederzulegen und die so genannte Bruderkette zu bilden. Diese Zeremonie ist seit der Umbettung des Königs im Jahre 1991 zu einer festen Tradition geworden und wird von zahlreichen Touristen jedes Jahr interessiert verfolgt. Friedrich der Große hatte in seinem Testament verfügt, im Schlossgarten von Sanssouci bei seinen geliebten Hunden beigesetzt zu werden. Dieser Wunsch konnte ihm erst nach der deutschen Wiedervereinigung erfüllt werden.
Friedrich II. ist nicht nur Gründer und Protektor, sondern nach wie vor großes Vorbild der Freimaurer. So hatte der König bereits drei Tage nach Thronbesteigung als erstes europäisches Staatsoberhaupt die Strafe der Folter abgeschafft und später auch die Religionsfreiheit eingeführt. In diesem Zusammenhang schrieb er 1740 den Satz: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“.